IMUKIN®
Zusammensetzung
Wirkstoffe
Interferonum humanum gamma-1b ADNr
Hilfsstoffe
Mannitolum, Dinatrii succinas hexahydricus, corresp. Natrium 0.06 mg, Acidum succinicum, Polysorbatum 20, Aqua ad iniectabilia q.s. ad solutionem pro 0,5 ml.
Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit
1 Stechampulle (0,5 ml) enthält 100 Mikrogramm (2 Millionen IE) Interferonum humanum gamma-1b ADNr.
Eine klare und farblose Lösung.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Zur Reduktion der Häufigkeit schwerer Infektionen bei Kindern ab 1 Jahr und bei Erwachsenen mit chronischer Granulomatose.
Dosierung/Anwendung
Die empfohlene Injektionsdosis beträgt 3-mal wöchentlich 50 µg/m2 Imukin für Patienten mit einer Körperoberfläche von mehr als 0,5 m2 und 1,5 µg/kg/Dosis für Patienten mit einer Körperoberfläche von 0,5 m2 oder weniger.
Die Injektion soll subkutan – vorzugsweise abends – verabreicht werden.
Vor der Injektion ist das effektiv aufgezogene Flüssigkeitsvolumen zu kontrollieren.
Die optimalen Injektionsstellen sind der Oberarm im Bereich des Deltamuskels sowie die Vorderseite des Oberschenkels. Imukin kann vom Arzt, einer Krankenschwester, einem Familienmitglied oder dem Patienten selbst verabreicht werden, sofern diese mit der Applikation subkutaner Injektionen vertraut sind.
Die Verabreichung von höheren als den oben angegebenen Dosen wird nicht empfohlen, da die Sicherheit und Wirksamkeit höherer oder niedrigerer Imukin-Dosen nicht nachgewiesen sind.
Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen
Bei Auftreten schwerer Nebenwirkungen sollte die Dosis vorübergehend um 50% reduziert oder die Behandlung so lange unterbrochen werden, bis die Nebenwirkungen abgeklungen sind.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern unter 1 Jahr sind die Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit sehr limitiert (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Klinische Wirksamkeit»).
Kontraindikationen
Imukin ist kontraindiziert bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegenüber Interferon gamma, gegenüber eng verwandten Interferonen bzw. gegenüber anderen Bestandteilen des Präparates.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Bei Patienten mit bereits bestehender Herzerkrankung einschliesslich Angina pectoris, kardialer Stauungsinsuffizienz oder Arrhythmie muss Imukin vorsichtig angewandt werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Es konnten keine direkten kardiotoxischen Wirkungen bei der Imukintherapie festgestellt werden. Jedoch kann die Verabreichung von Imukin akute, grippeähnliche Symptome wie Fieber oder Schüttelfrost induzieren, durch welche vorbestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen verschlimmert werden können.
Während der Imukin-Therapie wurden reversible Neutropenie und Thrombozytopenie, welche schwerwiegend und dosis-abhängig sein können, beobachtet. Vorsicht ist geboten, wenn Imukin an myelosupressive Patienten verabreicht wird.
Patienten mit einer Leberinsuffizienz sollten ebenfalls mit Vorsicht behandelt werden. Bereits 7 Tagen nach Therapiebeginn konnten Erhöhungen der ASAT und/oder ALAT beobachtet werden. Diese schienen bei Patienten jünger als einem Jahr häufiger aufzutreten als bei älteren Patienten. Die Transaminase-Erhöhungen zeigten sich bei der Senkung der Dosis oder bei einem Therapie-Unterbruch als reversibel.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit bekannter Anfallserkrankung und/oder beeinträchtigter ZNS-Funktion.
Patienten mit schwerer Lebererkrankung oder stark eingeschränkter Nierenfunktion sollten mit Vorsicht behandelt werden, da bei diesen Patienten die Möglichkeit einer Interferon gamma-Akkumulation bei wiederholter Verabreichung steigt.
Die gleichzeitige Verabreichung von Interferon gamma mit anderen heterologen Serumproteinen oder immunologischen Präparaten (z.B. Impfstoffen) ist zu vermeiden, da das Risiko einer unerwarteten oder verstärkten Immunantwort besteht.
Patienten, die mit Imukin behandelt werden, sowie deren Angehörigen sollten über das mit der Behandlung verbundene Nutzen-Risiko-Verhältnis aufgeklärt werden. Hält der Arzt eine Behandlung zu Hause für wünschenswert, sollten Anweisungen für eine korrekte Anwendung gegeben werden.
Zusätzlich zu den Tests, die normalerweise zur Kontrolle von Patienten mit chronischer Granulomatose erforderlich sind, müssen folgende Untersuchungen vor Beginn der Behandlung mit Imukin sowie in vom Arzt festgelegten Zeitabständen durchgeführt werden: hämatologische Untersuchungen wie vollständiges Blutbild, Differentialblutbild und Thrombozytenzahl; biochemische Blutparameter einschliesslich Nieren- und Leberfunktionswerte; Urinanalyse (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Mehr als 900 mit Imukin als Monotherapie in klinischen Prüfungen behandelte Patienten wurden auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen Interferon gamma in einem empfindlichen Radioimmunopräzipitationsassay getestet, der sowohl neutralisierende als auch nicht neutralisierende Antikörper ermittelt. Bei nur einem Patienten war der durchgeführte Test einmal positiv. Interferon gamma-1b ist ein exogenes Protein, welches während der Behandlung zu einem Auftreten von Antikörpern führen kann.
Der Stopfen der Stechampulle von Imukin enthält natürliches Gummi (ein Latexderivat), das allergische Reaktionen auslösen kann.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Stechampulle, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Interaktionen
Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass Imukin die Wirksamkeit von Antibiotika oder Glukokortikoiden bei Patienten mit chronischer Granulomatose beeinträchtigt.
Imukin zeigt ähnliche Arzneimittelinteraktionen, wie sie mit anderen Interferonen im Tierversuch beobachtet wurden.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Arzneimitteln, die neurotoxische (einschliesslich ZNS), hämatotoxische, myelosuppressive oder kardiotoxische Wirkungen besitzen, kann die Toxizität von Interferonen in diesen Systemen verstärkt werden.
Wirkung anderer Arzneimittel auf Imukin
Theoretisch ist es möglich, dass hepatotoxische und/oder nephrotoxische Arzneimittel die Clearance von Imukin reduzieren. Es ist nicht bekannt, welche Auswirkungen andere Arzneimittel, die bei Patienten mit chronischer Granulomatose häufig angewandt werden (z.B. Entzündungshemmer, nichtsteroidale Antiphlogistika, Theophyllin, Immunsuppressiva oder Zytostatika) auf die akuten zellulären Effekte und folglich auf die therapeutische Wirkung von Interferon gamma haben können. Theoretisch kann die gleichzeitige Verabreichung anderer (heterologer) Serumproteine oder immunologischer Präparate (z.B. Impfstoffe) die Immunogenität von Imukin verstärken.
Imukin kann möglicherweise die Halbwertszeiten gleichzeitig verabreichter Arzneimittel, die durch das Cytochrom P450-System metabolisiert werden, verändern.
Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaft
Studien, welche den Effekt von Interferon gamma auf die humane Fertilität untersucht haben, zeigten widersprüchliche Resultate. Basierend auf den vorhandenen Daten kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Präsenz von hohen Interferon gamma Werten die männliche Fertilität hemmt und dass in bestimmten Fällen von weiblicher Infertilität die erhöhten Interferon gamma Werte eine Rolle gespielt haben. Bei jüngeren Patienten ist die langfristige Auswirkung auf die Fertilität auch nicht bekannt.
Imukin soll während der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Interferon gamma in die Muttermilch übergeht. Deshalb wird Stillen bei der Anwendung von Imukin nicht empfohlen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Zur Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen wurden keine Studien durchgeführt. Allerdings sollten Patienten darauf hingewiesen werden, dass Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Krämpfe, Verwirrtheit, Desorientierung oder Halluzination während der Behandlung auftreten können. Daher ist Vorsicht geboten beim Autofahren und Bedienen von Maschinen. Wenn bei Patienten diese Nebenwirkungen auftreten, sollten sie potenziell gefährliche Tätigkeiten wie Autofahren oder das Bedienen von Maschinen vermeiden.
Unerwünschte Wirkungen
Die Nebenwirkungen, die nach Verabreichung multipler Imukin-Dosen aus klinischen Studien als auch aus Laborwerten ermittelt wurden, waren dosisabhängig, sowie abhängig von der Verabreichungsart und dem Dosierungsschema.
Die häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen sind grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Muskelschmerzen oder Müdigkeit, deren Schweregrad im Verlauf der Behandlung nachlassen kann.
Die Frequenzen sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥ 10%), häufig (< 10% - ≥ 1%), gelegentlich (< 1% - ≥ 0,1%), selten (< 0,1% - ≥ 0.01%), nicht bekannt (kann aus den vorliegenden Daten nicht geschätzt werden).
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Nicht bekannt: Neutropenie, Thrombozytopenie
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Nicht bekannt: Hyponaträmie, Hyperglykämie, Hypertriglyceridämie
Psychiatrische Störungen
Häufig: Depression
Nicht bekannt: Verwirrtheit, Desorientierung, Halluzinationen
Störungen des Nervensystems
Nicht bekannt: Krampfanfall, Parkinson-artiger Gang, Parkinson-artiger Ruhetremor, Gehstörungen
Funktionsstörungen des Herzens
Nicht bekannt: Herzversagen, Myokardinfarkt, Tachyarrhythmie, atrioventrikulärer Block
Funktionsstörungen der Gefässe
Nicht bekannt: transiente ischaemische Attacke, tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, Hypotonie, Synkope
Atmungsorgane (Respiratorische, thorakale und mediastinale Funktionsstörungen)
Nicht bekannt: interstitielle Lungenerkrankung, Bronchospasmen, Tachypnoe
Gastrointestinale Störungen
Sehr häufig: Durchfall (14% unter Imukin bzw. 12% unter Placebo), Erbrechen (13% bzw. 5%) Übelkeit (10% bzw. 2%)
Häufig: Bauchschmerzen
Nicht bekannt: Pankreatitis (auch mit letalem Verlauf), gastrointestinale Blutungen
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Sehr häufig: Leberenzyme erhöht (Häufigkeit in der Placebogruppe höher als in der Verumgruppe: 16% bzw. 23%)
Nicht bekannt: Leberinsuffizienz
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Hautausschläge (17% bzw. 6%)
Nicht bekannt: (Verschlimmerung einer) Dermatomyositis
Muskelskelettsystem (Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen)
Häufig: Myalgie, Arthralgie, Rückenschmerzen
Nicht bekannt: systemischer Lupus erythematosus
Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Nicht bekannt: (reversibles) Niereninsuffizienz, Proteinurie
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Sehr häufig: Fieber (52% bzw. 28%), Kopfschmerzen (33% bzw. 9%), Schüttelfrost (14% bzw. 0%), Müdigkeit (14% bzw. 11%), Schmerzen an der Injektionsstelle (14% bzw. 2%)
Nicht bekannt: Brustbeschwerden
Untersuchungen
Nicht bekannt: Nachweis von Autoantikörpern
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
Überdosierung
In erhöhten Dosen (> 100 µg/m2) ist Imukin bisher nur Patienten mit fortgeschrittenen bösartigen Erkrankungen intravenös oder intramuskulär verabreicht worden.
In früheren klinischen Studien konnte beobachtet werden, dass bei Patienten mit einer vorbestehenden Herzerkrankung bei Dosen von 250 µg/m2/Tag oder höher (> 10-fache empfohlene wöchentliche Dosis) eine akute, selbst limitierende Exazerbation ihres kardialen Zustandes auftreten kann, obwohl keine direkte herzschädigende Wirkung nachgewiesen wurde.
Unerwünschte ZNS-Nebenwirkungen einschliesslich Abnahme der geistigen Fähigkeiten, Gehstörungen und Schwindelgefühl sind namentlich bei Krebspatienten beobachtet worden, die eine höhere Dosis als 100 µg/m2 pro Tag erhielten. Diese Symptome gingen innerhalb einiger Tage nach Dosisreduktion oder Therapieabbruch zurück. Reversible Neutropenie, Erhöhung von Leberenzymen und Triglyceriden sowie Thrombozytopenie wurden ebenfalls beobachtet.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code
L03AB03
Wirkungsmechanismus
Bei den Interferonen handelt es sich um eine Familie funktionell verwandter Proteine, die von eukaryotischen Zellen als Antwort auf Vireninfektionen und eine Vielfalt natürlicher und synthetischer Stimuli produziert werden.
Pharmakodynamik
Wie Interferon alpha und Interferon beta besitzt Interferon gamma antiproliferative, antivirale und immunmodulatorische Eigenschaften. Diese drei Eigenschaften unterscheiden sich innerhalb der Interferone hinsichtlich Spezifizität, Wirkungsspektrum und Intensität.
Es wird vermutet, dass Interferon gamma die Makrophagen-Zytotoxizität durch eine Erhöhung der Produktion von Sauerstoffradikalen verstärkt, die in der Lage sind, das Abtöten intrazellulärer Microorganismen zu fördern. Weiterhin erhöht Interferon gamma die HLA-DR-Expression auf Makrophagen sowie die Fc-Rezeptor-Expression, was einen Anstieg der antikörperabhängigen zellvermittelten Zytotoxizität zur Folge hat.
Klinische Wirksamkeit
In einer Placebo-kontrollierten Studie bei Patienten mit chronischer Granulomatose wurde die Häufigkeit schwerer Infektionen im Lauf der 12-monatigen Versuchsperiode durch die Behandlung mit Imukin reduziert. Die überwiegende Mehrheit dieser Patienten erhielt gleichzeitig eine Infektprophylaxe mit einem intrazellulär wirksamen Antibiotikum.
Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit von Imukin bei 37 unter 3 Jahre alten Kindern mit chronischer Granulomatose wurden aus Post-Marketing-Studien zusammengefasst. Die Rate schwerwiegender Infektionen pro Patienten-Jahr war in dieser nicht kontrollierten Gruppe der Rate ähnlich, die in kontrollierten Studien in den mit Imukin behandelten Gruppen beobachtet wurde.
Bei 6 der 10 Kinder, die jünger als 1 Jahr waren, wurden 2- bis 25-fache Erhöhungen der ASAT- und/oder ALAT-Werte beobachtet. Bereits 7 Tage nach Therapiebeginn traten diese Erhöhungen auf. Bei allen 6 Patienten wurde die Imukin-Behandlung unterbrochen und bei 4 Patienten mit einer niedrigeren Dosis wieder aufgenommen, worauf sich die Werte der Transaminasen normalisierten.
Pharmakokinetik
Absorption
Nach subkutaner Verabreichung einer Einzeldosis von 0,05 mg/m² Imukin, wurde durchschnittlich nach 8 Stunden (CV = 28,20%) eine mittlere maximale Plasmakonzentration (Cmax) von 631 pg/mL (CV = 33,82%) beobachtet; die mittlere Fläche unter der Kurve (AUC0-∞) betrug 8,3 ng*h/mL.
Der apparente Anteil des absorbierten Arzneistoffs lag bei über 89%.
Eine Dosisproportionalität nach s.c. Verabreichung konnte für Dosierungen von 0,1 mg/m² bis 0,5 mg/m² gezeigt werden.
Distribution
Das Verteilungsvolumen im Steady state nach einer s.c. Verabreichung variierte von 10,9 bis 46,69 lt.
Eine tägliche Verabreichung von 0,1 mg/m2 Imukin bei gesunden männlichen Probanden an 12 aufeinanderfolgenden Tagen führte zu keiner Kumulation.
Im Dosierungsbereich von 0,1 – 0,5 mg/m² betrug der mittlere Wert des MRT (mean residence time) nach s.c. Verabreichung 10,95 h (S.D. ± 2,40 h).
Metabolismus
Der Metabolismus von gamma Interferon entspricht demjenigen von natürlichen Proteinen.
Elimination
Leber und Niere sind für die Elimination von Interferon gamma verantwortlich. Da der Anteil der glomerulären Filtration nur 20% der totalen Clearance beträgt, kommt der Leber die grösste Bedeutung bei der Metabolisierung und Elimination von Interferon gamma zu.
Die mittlere Eliminationshalbwertszeit beträgt 5,9 Stunden nach subkutaner Applikation von 100 µg/m2.
Nach subkutaner Verabreichung von 0,1 mg/m2 Imukin konnte im Urin von gesunden männlichen Probanden kein Interferon gamma nachgewiesen werden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Die Pharmakokinetik bei Kindern, bei Leberinsuffizienten und bei Niereninsuffizienten wurde bisher nicht untersucht.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit schwerer Lebererkrankung oder stark eingeschränkter Nierenfunktion, da es in diesen Situationen bei wiederholter Verabreichung von Interferon gamma zu einer Kumulation des Wirkstoffes kommen kann.
Präklinische Daten
Keine Anzeichen eines teratogenen Potentials wurde in Segment II Studien bei Ratten oder Kaninchen beobachtet.
Karzinogenität
Studien zur Karzinogenität wurden nicht durchgeführt da die Antikörperbildung gegen das humane Protein die Durchführung solcher Experimente ausschliesst.
Reproduktionstoxizität
In einer Segment III Studie bei Ratten wurden keine Hinweise einer mütterlichen, fötalen oder Entwicklungs-Toxizität beobachtet. Die einzige Segment I Studie bei Ratten zeigte, dass Imukin keine Nebenwirkungen auf die Fertilität und die allgemeine Reproduktion hat.
Eine zunehmende Anzahl von Aborten wurde in schwangeren Primaten beobachtet, welche das Arzneimittel in 100-fach höheren Dosen als den bei Menschen empfohlenen erhielten. Reversible unregelmässige Menstruationszyklen zeigten Primaten, welche während 2 aufeinanderfolgenden Zyklen eine Dosis von 0,03 mg/kg/Tag oder höher erhielten, wobei Dosen von 0,003 mg/kg/Tag frei von jeglichen Nebenwirkungen auf die Reproduktionsorgane waren.
Sonstige Hinweise
Inkompatibilitäten
Imukin darf nicht mit anderen Arzneimitteln in der gleichen Spritze vermischt werden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Die Formulierung enthält kein Konservierungsmittel.
Haltbarkeit nach Anbruch
Nach dem Öffnen sollte der Inhalt einer Stechampulle sofort aufgebraucht werden. Der unverbrauchte Rest der Lösung muss verworfen werden.
Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschrank (2-8°C) lagern.
Nicht einfrieren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Wie bei parenteralen Arzneimitteln üblich, sollte die Imukin-Injektionslösung vor der Anwendung visuell auf Partikel und Verfärbung überprüft werden.
Heftiges Schütteln der Imukin-Stechampullen ist zu vermeiden.
Zulassungsnummer
51947 (Swissmedic)
Packungen
Stechampullen zu 0,5 ml (100 µg): 6 [A]
Zulassungsinhaberin
Curatis AG, 4410 Liestal
Stand der Information
Dezember 2020